Der aus Markgröningen stammende Jungentomologe hat mit seiner Liebe zu den wirbellosen Tieren die NABU-Jugendarbeit (NAJU) voran gebracht und mit geprägt. Seit seinem 4. Lebensjahr ist er bei unseren Aktionen dabei. Sogar in Zeiten von Corona ist Verlass auf ihn. Rettete er doch kürzlich unweit seiner Haustüre in der Markgröninger Innenstadt einen wunderschönen Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) aus dem Blickfeld einer ihn interessiert beäugenden Straßenkatze. Nach einer ausgiebigen Foto-Session entließ Dominik seinen kostbaren Fund in den Rotenackerwald, wo er ihn behutsam auf einen modernden Baumstumpf absetzte. Nicht ohne verantwortungsbewusst abzuwarten, bis der Chitin gepanzerte und gehörnte Geselle sich in Sicherheit gebracht hatte. Der heute zwölfjährige Insektenforscher freut sich, den NABU/die NAJU mit seinen Fotos (s. unten) unterstützen zu können. Auf einer Exkursion im Leudelsbachtal fand er eine Rothalsige Silphe (Oiceoptoma thoracicum), deren Konterfei wir hier ebenfalls zeigen dürfen - ein besonders farbenfrohes Exemplar. Danke Dominik!
Befragt nach seinen Wünschen an und für den NABU/die NAJU sprudelt es aus dem jungen Insektenfachmann und Gymnasiasten heraus: „Ich wünsche dem NABU mehr aktive Mitglieder. Von der NAJU wünsche ich mir Aktionen wie Nachtwanderungen und Übernachtungen draußen in der Natur. Toll wäre auch eine Diskussionsrunde mit den einflussreichsten Politikern über die Themen Naturschutz, ökologische Vielfalt, mehr Naturschutzgebiete… An einer solchen Auseinandersetzung würde ich gerne teilnehmen.“
Dominik mit Nashornkäfer
Art: Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)
Familie: Blatthornkäfer (Scarabaeide) Größe: 20-43 mm
Männlich: ausgeprägte Horn
Weiblich: sehr kleines Horn, bzw. nur angedeutete Höckerung.
Lebensraum (Habitat): ursprünglich in Eichenwäldern, dort liegendes Totholz zur Entwicklung der Larven genutzt, inzwischen synanthrope Art (zusammen mit Menschen lebend, menschliche Aktivität nutzend). Heute kommt er gerne in Kompost – Sägemehl und Rindenmulch-Haufen vor. Weibchen legen zwischen Juni und Juli dort hinein ihre Eier ab. Besondere Bakterien im Darm helfen der fünfjährigen Larve die Zellulose der Holzrückstände zu verwerten. Die darin einsetzende Gärung bedingt Temperaturanstieg, was der Larve nützt: zuletzt ist sie 10 cm lang, verpuppt sich in einem Kokon aus Lehm und Holzrückständen.
Imagines (erwachsene Tiere) leben ca. einen Monat lang und ernähren sich von austretenden Pflanzen- und Obstsäften.
Dämmerungs- und nachtaktive Art.
Rothalsige Silphe
Steckbrief:
Art: Rothalsige Silphe (Oiceoptoma thoracicum)
Familie: Aaskäfer (Silphidae)
Größe: 10-16 mm
charakteristisch: rötlich braunes Halsschild
Lebensraum: Waldränder, Wiesen, Parks, Gärten
Nahrung: Aas von Säugetieren, Kot von Wirbeltieren, besonders. Besonders auch mundet diesem Käfer der Fruchtkörper der Stinkmorchel. Die Eier werden an Aas gelegt, von dem sich die Larven ernähren.