Dienstag, 16. September 2014

Ökomobil - ließ uns rein in seine Welt

Auch am 16. September, das zweite Mal in diesem Jahr, war es wieder ein tolles Erlebnis für uns, das Ökomobil in Markgröningen zu besuchen.

Diesmal kamen die jüngeren ForscherInnen zum Zuge: 13 Kids im Alter von 5 bis 9 Jahren teilten sich unter der Regie von Herrn Paech in zwei Arbeitsgruppen auf. Es gab eine Fließgewässer- und eine Stillgewässergruppe. Als Orte der Untersuchung diente eine Flachwasserzone der Glems und der Randbereich des Tümpels im Naturdenkmal Gamsberg (ehemaliger Steinbruch Wild). Übrigens: Der Tümpel war im vergangenen Winterhalbjahr von den NAJU's gereinigt worden und bot nun für uns viele unterschiedliche Arten von Kleinlebewesen, mehr als das Wasser der Glems.

 

Unter den 13 Mikroskopen wurde sichtbar: Je eine Teich- und Bergmolchlarve, eine kleine Wasserwanze, eine Groß- und eine Kleinlibellenlarve in frühen Entwicklungsstadien, ein junger Wasserläufer (der eigentlich zur riesigen Familie der Wanzen gehört), eine Waffenfliegenlarve, mit stacheligen Borsten vor Feinden geschützt, eine junge, spitze Schlammschnecke, sowie mehrere Zuckmückenlarven, denen wird durch die glasige Körperhülle hindurch direkt in ihr Kreislauf-, Verdauungs- und Nervensystem schauen konnten. Winzig, aber OHO, bildete eine superflinke Wassermilbe den Abschluß der mikroskopierten TümpelbewohnerInnen.

 

In der Glems fanden wir lediglich Bachflohkrebse in Hülle und Fülle, auch bei der Paarung, Steinfliegenlarven und eine isländische Zwergdeckelschnecke, eine Neubesiedlerin unserer Wasserfauna, von der Wissenschaft auch "Neozoe" genannt.

 

Später, nach der mikroskopischen Untersuchung in den Arbeitsgruppen, konnten wir alle zusammen im Plenum sämtliche Arten bei extremer Vergrößerung auf dem Monitor in Augenschein nehmen. Den Höhepunkt bildete auch diesmal wieder zu beobachten, wie die Blutkörperchen in den Kiemen der Molchlarven den Körper mit Sauerstoff versorgen. eine Reihe von sauerstoffarmen Blutkörperchen schwimmt im Blutplasma, von der Herzpumpe angetrieben, in die Spitzen der feinen Ästchen der Kiemenbüschel (äusserlich an den Seiten des Hinterkopfes gelegen), lädt dort Kohlendioxid ins umgebende Wasser ab und tankt Sauerstoff auf, um anschliessend wieder körperwärts zu strömen.

 

Nach der eingehenden Unterrichtung brachten die beiden Gruppen diszipliniert und pflichtbewusst ihre lebendigen Forschungsobjekte wieder zurück in ihre jeweiligen Biotope.

 

Wir danken an dieser Stelle herzlich dem Leiter des Ökomobils, Herrn Paech, vom Regierungspräsidium Stuttgart. Er ist ein zunächst streng wirkender, klar strukturierter, jedoch sehr humorvoller Umweltpädagoge, der die Kinder schnell für sich und seine Themen gewinnen konnte. Zum Abschied bedankten wir uns symbolisch mit zwei namhaften Kumpfsäften, den "Rosigen Zeiten" und dem "Zaubersaft" bei ihm. Denn in den "Rosigen Zeiten", in denen Herr Paech uns mit dem Ökomobil belehrte, haben wir ihn als echten "Zauberer" der Wasserbiotope erlebt.

Die junge NAJU-Dame Ella, die besonders begeistert war, überreichte ihm eine Enzianpflanze als kleines Dankeschön.