Samstag, 19. Juli 2014, 19:30 Uhr

Let's talk about frogs, baby

Die Biotopbegehung zog sich bis in die "Puppen" hin (23:00 Uhr). Begonnen haben wir mit dem Layersee. Dort gab es zunächst überraschenderweise keine Teichfrösche mehr, die in anderen Jahren sonst sehr lange dort quaken und normalerweise ihrem dem Gewässer treu sind. Dafür haben wir uns über die Zauneidechsen des angrenzenden Landschaftsschutzgebietes gefreut. Dort wimmelte es nur so von ihnen. Das von uns beobachtete Paar wärmte sich an den Steinen einer Feuerstelle und zeigte sich angstfrei, sodass auch die Kinder die Möglichkeit hatten, in aller Ruhe Zwiesprache mit den Reptilien zu halten und sie zu fotografieren.

Im renaturierten Steinbruch Wild liessen wir uns auf die Schönheit und Lebendigkeit der beiden NABU Teiche ein. Eine wunderschöne stille Abendatmosphäre umgab die Familien und NABU Gäste. Die Teichfrösche waren uns auch hier nicht zugetan. Erst nahe dem Eingang des Steinbruchs hörten wir ein mehrmaliges Platschen und konnten eine amphibische Silhouette erhaschen. Die nächste Station bildete der Steinbruch Zimmermann, wo sensible Auffüllungsmassnahmen (Stuttgart 21 Schutt) auf Reptilien und deren Laichhabitate und besonderen Bedingungen Rücksicht genommen hatten. Es gab sehr schöne abwechslungsreiche Strukturen im Untergrund für zum Beispiel unkengeeignete Klein- und Flachgewässer zu bewundern. Leider war zunächst vom Nachwuchs wenig zu sehen. Den Spuren nach hatten Fischreiher sich hier bedient. Das Sekundärhabitat Steinbruch als vom Menschen geschaffener Lebensraum, funktioniert heute trotz Teilauffüllung immer noch. Das konnten wir am späteren Abend mit unseren mitgebrachten Taschenlampen feststellen. Es gab Molch-, Salamander- und Unkenlarven zu bestaunen. Auf dem Rückweg trösteten Erdkröten Herrn Seitz, der sich beim Hinfallen den Arm verrenkt hatte. Es dauerte eine Viertelstunde, da war der Arm wieder voll funktionsfähig.

Unsere letzte Etappe war der NABU Teich beim Viadukt. Dort wurden wir von einem Springfrosch begrüsst, der riesige Sätze vollführte. Auf einem Stein, wie als Lohn für's lange Durchhalten (fast 23:00 Uhr), saß im Schein der Taschenlampe ein wunderschöner Teichfrosch, als hätte er nur auf uns gewartet. Er liess sich auch nicht durch menschliche Geräusche vertreiben. Bei der Gelegenheit prüften wir auch gleich die neuen Minitümpel, die für die Unken angelegt worden waren. Von den Gelbbauchunken fehlte jede Spur. Stattdessen zeigten sich Wasserskorpione, Bergmolche, Grasfrösche, Erdkröten und der von allen bewunderte Teichfroschkönig, der als Hybrid hervorgeht aus dem kleinen Wasserfrosch und dem großen Seefrosch. Dieser Hybrid muss sich, um seinen Bestand zu erhalten, immer wieder mit einer seiner Elternarten rückkreuzen. Ansonsten läuft er Gefahr, aufgrund von Inzuchtphänomenen auszusterben. Die Führung dieser rund 3-stündigen Exkursion gestaltete Shirley Tümpel.


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