Die Naturschutzjugend (NAJU)

Auf allen Ebenen für Natur und Umwelt

Die NAJU (Naturschutzjugend im NABU) ist die unabhängige, gemeinnützige Jugendorganisation des NABU und deutschlandweit der größte Kinder- und Jugendverband im Natur- und Umweltschutz. Sie wurde 1982 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, durch aktiven Natur- und Umweltschutz die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen und die biologische Vielfalt zu erhalten.

 

Mit über 100.000 Mitgliedern und über 1000 Gruppen in ganz Deutschland ist die NAJU der führende Kinder- und Jugendverband in der außerschulischen Umweltbildung, im Umweltschutz und im praktischen Naturschutz. Die NAJU ist  mit aktiv. Durch Projekte und Kooperationen im In- und Ausland pflegt der Verband darüber hinaus ein großes Netzwerk.

NAJU Ortsgruppe Markgröningen

In der NAJU engagieren sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für den Schutz von Natur und Umwelt. In unserer Ortsgruppe sind wir vor allem im praktischen Naturschutz aktiv: Wir pflanzen Bäume, bauen und reinigen Nistkästen, kümmern uns um Streuobstwiesen, schützen Vögel & Fledermäuse oder machen auch mal eine Schlammschlacht beim Anlegen von Teichen.

 

Ansprechpartnerin für die Naturschutzjugend  (NAJU):

 

Shirley Tümpel (Solvey Peschl) 

Tel.: 07045-2030714


Tatort Unterriexingen: Apfelernte 5.10.2022

Eidechsenbaby gibt Audienz

Eine Kinderschar von 80 Personen plus vier Lehrerinnen begibt sich am 05.Oktober um 9:30 Uhr mit der Naturschützerin Shirley Tümpel in ein Streuobst-Grundstück am Talweg, welches mit seiner Naturnähe brilliert. Nach den kurzen Erklärungen von Frau Tümpel (NABU Markgröningen) gibt es plötzlich einen Aufschrei: „Eine Eidechse!“. Diszipliniert, nach Klassengruppen geordnet, sich abwechselnd, treten die Grundschüler der Glemstalschule vor, um den Eidechsen-Nachwuchs in Augenschein zu nehmen. Dieser kam wie gerufen, da es bei den Erörterungen von Frau Tümpel unter anderen darum ging, wer alles profitiert von dem Lebensraum Baumstumpf. Die naturbegeisterten Schulkinder entdeckten auch höchst lebendige Regenwürmer und einen großen schwarzen Laufkäfer (Lederlaufkäfer), ein Indikator für Insektenreichtum. Er überwältigt -als hauptberuflicher Räuber- Kerbtiere aller Couleur, Raupen, Würmer und Nacktschnecken. Also ein Nützling des Ökosystems Streuobstwiese. 

Der Erntestar in dieser Naturidylle war zweifelsohne Florian, der ohne Zögern in die schwer zugängliche, da verwachsene Krone eines uralten, umgestürzten Bittenfelder-Apfelbaumes kletterte und dort prompt mit dem Pflücken begann. Die anderen Kinder übten sich in der bewährten Technik der Feuerwehrkette. Dabei wurde der Baum „im Nu“ von seinen Früchten befreit. Er lebt weiter, trotz seines sturmbedingten Schicksals und begeistert mit Apfelfülle. 

Hingegen ein Brettacher-Apfelbaum (gute, alte, aromatische Lagersorte) wurde per Schüttel-Aktion komplett seiner Früchte entledigt, welche schnurstracks mittels keiner Hände in mitgebrachten Taschen und Tüten verschwanden. Des Weiteren wurden aus dem relativ hohen Gras ca. 100 kg des kostbaren Bioobstes aufgespürt und gesammelt- Kinderaugen sind scharf!

Als der dem Naturschutz zugetane, freundliche Landwirt Werner Ziebold mit seinem Schlepper zur Abholung der Erntewanne kam, wurde er mit Klatschen und Winken von den jungen Erntehelfern empfangen. Die Erst- und Zweitklässler waren jetzt ausgepowert, sodass allein die älteren Kinder noch zum Goldberg-Grundstück zogen, um die große Wanne restlos zu befüllen, die Herr Ziebold zuvor hierhergebracht hatte. Waren es schließlich 400 kg oder nur 300? Was bedeutet das schon. Hauptsache ist doch die Freude, etwas Gutes bewegt zu haben. Durch diese Ernteaktion trugen wir ja unseren kleinen Teil dazu bei, dass nicht zu viele Mäuse, Pilze und andere Schädlinge in den zwei biozertifizierten Streuobstwiesen wüten können. Mögen die Bäume bei relativer Gesundheit steinalt werden. 

Mit ihrem Gutschein wird die Glemstal-Grundschule im Winter leckeren Fruchtsaft der Firma Kumpf genießen können. Dorthin lieferte Herr Ziebold nämlich unser Ernteergebnis ab, sodass wir nicht extra nach Oberriexingen pilgern mussten mit dem Bio-Obst…. Vielen Dank, auch der Firma Kumpf für ihre Flexibilität. Übrigens sind die genannten Grundstücke schafbeweidet, was zum Beispiel der Heuschrecken-Fauna zugutekommt: Sichelschrecke, rote und gefleckte Keulenschrecke, Feldgrille, sowie Maulwurfsgrille haben hier noch Lebensräume. Feuersalamander und Blindschleichen nutzen Holz- und Reisig-Lagerungen als Verstecke. Nicht zuletzt kann das Gartenrotschwänzchen hier ungestört seinem Brutgeschäft nachgehen. Im Winterhalbjahr fliegt es insgesamt 10.000 km, 5.000 Richtung südliches Afrika und 5.000 zurück. Kleiner, schöner, rekordverdächtiger Vogel, der angewiesen ist auf Baumhöhlen. Seine Hauptnahrung während der Brut sind nebenbei bemerkt Heuschrecken. 

Es sei an dieser Stelle auch der Eigentümerin der Streuobstflächen, Frau Edeltraud Hörz, gedankt für ihre Liebe und Toleranz naturfreundlicher Bewirtschaftung gegenüber.

Hoffentlich bis zum nächsten Jahr, liebe Erntehelfer der Glemstal-Grundschule!


NAJU-Portraits: Interviews mit der Jugend

in unserer Portraitserie erfahrt Ihr mehr über unsere und Mitglieder , den Projekten und was die Jugend bewegt.

NAJU-Portrait mit Theo

NAJU-Portrait mit Dominik