Den Schlehdorn oder Schwarzdorn (Prunus spinosa) finden wir in sonnigen Hecken, an Wald- und Wegrändern, vorzugsweise auf nährstoffreichen, eher auf kalkhaltigen Böden. Der Name "Schwarzdorn" kommt von der Rindenfärbung, die im zweiten Jahr schon nahezu schwarz ist.
Der Schwarzdorn ist ein echtes Naturschutzgehölz:
Die fünfblättrigen weißen Blüten sind eine wichtige Nektarquelle im zeitigen Frühjahr. Neben Haus- und Wildbienen tummeln sich hier Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge wie Zitronenfalter, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und Landkärtchen. So gilt der Schwarzdorn als typischer Schmetterlingsstrauch, zumal die Blätter von rund 70 Schmetterlingsarten zur Eiablage aufgesucht werden, darunter seltene Arten wie der Segelfalter und das Gelbe Ordensband. Auch mehrere Käferarten sind auf den Schlehdorn als Nahrungsquelle angewiesen.
Da Schlehen oft ausgedehnte, undurchdringliche und dornenbewehrte Dickichte bilden, bieten sie im Sommer den Nestern einiger Vogelarten wie Amsel, Rotkehlchen und Zaunkönig Schutz. Der Neuntöter spießt seine Beutetiere wie Insekten oder Mäuse gerne an den Dornen der Schlehe auf, um sie so leichter verzehren zu können.
Auf Trockenrasen kann sich der Pionier jedoch zu einem Problemgehölz entwickeln, das andere Pflanzen verdrängt.
Ab Herbst bis weit in den Winter locken die schwarz-blauen, herben Schlehenfrüchte nicht nur Tiere zum Verzehr. Vor den ersten Frösten schmecken sie herb, zusammenziehend. Gut durchgefroren eignen sie sich für Likör und Saft. Von den Früchten des Schlehdorns ernähren sich etwa 20 Vogelarten.