Restaurierung von Trockenmauern
Trockenmauern bieten eine Fülle von Kleinstlebensräumen. Die heute schon überall gefährdeten Hummeln finden Unterschlupf für den Nestbau. Die Zaumeidechse legt hier ihre Eier ab. In Ritzen halten sich seltene Schnecken, Käfer und Tausendfüßler verborgen und Polsterpflanzen fassen darin Fuß. Deswegen sollten wir keine Gelegenheit auslassen, Trockenmauern wiederherzustellen.
Tatort: Ehemaliger Weinberg am Talhäuser Berg, der seit über 25 Jahren extensiv nach Kriterien des Artenschutzes von uns gepflegt wird.
Täter: NABU-Markgröningen, Stiftung Umwelt- und Naturschutz der Kreis Sparkasse Ludwigsburg, Untere Naturschutzbehörde, Fa. Arnold / Vaihingen-Rosswag
Opfer: Seltene Arten aus dem Reich der Pflanzen, Spinnen, Insekten, Amphibien, Säugetiere, Vögel und Reptilien. Sie erhalten ein neues Zuhause: Zwei Paläste mit vielen Zimmern und Wohnungen –
genannt Trockenmauern.
Tathergang: Die Markgröninger NABU-Ortsgruppe stellte einen Antrag bei KSK Stiftung auf Kostenübernahme der Restaurierung unserer Trockenmauern, die sich in desolatem Zustand befanden. Die Untere Naturschutzbehörde prüfte die Berechtigung des Antrages und die Nachhaltigkeit unseres Projektes. Die Behördenampel zeigte grünes Licht! Das nötige Kleingeld wurde uns von der Stiftung in vollem Umfang zugesprochen, sodass wir loslegen konnten. Wir wählten aus diversen, regionalen Anbietern die Rosswager Baufirma Arnold aus, die das interessanteste Angebot vorlegte.
Der Startschuss erfolgte kurzfristig schon Ende September 2016 vor dem Winterschlaf der Amphibien und
Reptilien. Die Fachleute vom Bau arbeiteten schnell, präzise, ordentlich, sauber und respektvoll bezüglich des Umganges mit vorgefundenen Tieren. Das gute Betriebsklima des fröhlichen Bautrupps ließ die Herzen von Wanderern im Glemstal höher schlagen. Innerhalb von nur drei Wochen war das Mauerwerk vollendet und erstrahlte in neuem Glanz.
Jetzt können sie wieder einziehen, die Zauneidechsen, Feuersalamander, Bergmolche, Erdkröten, Schlingnattern und all die anderen kostbaren Mieter, um sich einzurichten für den bevorstehenden Winter.
Damit ist unser langgehegter Traum Wirklichkeit geworden. Wir sagen deshalb allen Beteiligten ein
herzliches „Dankschee“.
Ihr NABU Markgröningen